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Einblicke

Die positive wirkung von dritten orten

Stellen Sie sich einen Ort vor, an dem Sie dem Alltag entfliehen können. Einen Ort, an dem Sie andere Menschen treffen und Inspiration finden - außerhalb Ihres Zuhauses oder Ihrer Arbeit. Dritte Orte, wie beispielsweise Bibliotheken, sind mehr als nur öffentliche Räume; sie sind das pulsierende Herz einer Gemeinschaft. Sie bringen Menschen zusammen, fördern Ideen und machen Städte lebenswerter. Doch wie genau beeinflussen diese Orte unser Leben? In diesem Insight beleuchten wir die Auswirkungen Dritter Orte auf drei Ebenen: persönlich, lokal und auf die Gesellschaft als Ganzes.

Persönliche Wirkung

Einige Wochen nach der Eröffnung einer neuen Bibliothek erhielten wir eine E-Mail von einem Besucher – nennen wir ihn John. Seine Nachricht war einfach, aber eindrucksvoll: “Zum ersten Mal seit vier Jahren habe ich mein Haus verlassen, weil diese Bibliothek ein Ort ist, den ich wirklich besuchen möchte.” Genau das ist der Grund, warum wir bei includi tun, was wir tun. Ein gut gestalteter Dritter Ort kann Leben verändern. Er ist ein sicherer Hafen für eine Studentin mit finanziellen Problemen, einen einsamen Senior oder einen ausgebrannten Unternehmer – ein Ort, an dem man nicht das Gefühl hat, etwas kaufen, leisten oder dazugehören zu müssen. Bibliotheken, die sich als Dritte Orte verstehen, schaffen eine einladende, urteilsfreie Umgebung, in der Menschen einfach sein können. Einige kommen, um nachzudenken, andere, um Kontakte zu knüpfen, wieder andere, um eine neue Fähigkeit zu erlernen oder einfach Teil einer Gemeinschaft zu sein.

Die Magie dieser Orte? Sie stellen keine Anforderungen, sondern passen sich den Bedürfnissen der Gemeinschaft an. Und die Zahlen bestätigen dies: Eine Umfrage unter Bibliothekaren ergab, dass nach der Neugestaltung der Bibliothek als einen Dritten Ort 73 % mehr Besucher*innen einfach nur zum Verweilen oder Entspannen kamen. Die Besucherzahlen stiegen im Durchschnitt um 125 %, und die Vielfalt der Besucher*innen nahm um 89 % zu. Bibliotheken zogen Menschen an, die sie zuvor nie betreten hatten – darunter Jugendliche und schwer erreichbare Gruppen. Das zeigt: Wenn Bibliotheken ihre Gemeinschaft wirklich verstehen, verwandeln sie sich in Orte, die genau das bieten, was die Menschen brauchen.

Lokale Wirkung

Ein Dritter Ort zu werden bedeutet nicht nur, mehr Besucher*innen anzuziehen. Es erfordert auch einen mentalen Wandel: weg von einem Ort für Produkte oder Dienstleistungen hin zu einem Ort für Menschen. Indem sie ihrer Gemeinschaft zuhören und einen Bottom-up-Ansatz verfolgen, verwandeln sich Dritte Orte von traditionellen Institutionen in dynamische, lebendige Räume, die das Gemeinschaftsleben bereichern. Ein Beispiel ist die Deichman Tøyen Bibliothek in Oslo: Dort finden wöchentlich rund 82 Veranstaltungen statt, von denen die Mehrheit von den Besuchenden selbst organisiert wird.

Anstatt nur Bücher bereitzustellen, ist sie heute ein Zentrum für Entwicklung, kulturellen Austausch und gesellschaftliche Teilhabe. Oder die Universitätsbibliothek von Stavanger: Hier wurden die Lernräume neu gestaltet, um Kreativität und Innovation zu fördern. Das Ergebnis? Die Besucherzahl verdoppelte sich von 250.000 auf 530.000 pro Jahr nach der Renovierung. Studierende kommen nicht nur zum Lernen, sondern auch, um zusammenzuarbeiten und sich auszutauschen – sie nennen die Bibliothek sogar ihr „zweites Zuhause“. 

Bemerkenswert ist, dass diese Bibliotheken aufgehört haben, ihre Besucher*innen zu “kontrollieren”, und stattdessen begonnen haben, sie zu „hosten“. Anstatt Regeln aufzuerlegen, vertrauen sie darauf, dass die Menschen den Raum selbst gestalten. Und genau das ist die Essenz eines erfolgreichen Dritten Ortes: Er gehört denjenigen, die ihn nutzen.

Die breitere Wirkung von Dritten Orten

Haben Dritte Orte neben ihren Vorteilen für Individuen und Standorte auch Auswirkungen auf Städte als Ganzes? Absolut! Sie beleben Stadtviertel, fördern die lokale Wirtschaft und schaffen sicherere, stärker vernetzte Gemeinschaften. Ein Beispiel ist das Stadtviertel Gamble in Oslo: Nachdem das berühmte Munch-Museum weggezogen war, kämpfte das Viertel mit leerstehenden Gebäuden, einem Rückgang lokaler Aktivitäten und wachsenden sozialen Problemen. Doch mit der Eröffnung der einzigartigen Jugendbibliothek Deichman Biblo Tøyen und der Schwesternbibliothek Deichman Tøyen kam die Wende. 


Biblo-Tøyen

Neue Unternehmen siedelten sich an, darunter Cafés, Bäckereien und kreative Start-ups. Das Viertel verwandelte sich in einen lebendigen, sicheren Ort für die Gemeinschaft. Vor der Eröffnung von Biblo Tøyen hatten 21 % der lokalen Jugendlichen (10–15 Jahre) Kontakt mit der Polizei. Achtzehn Monate nach der Eröffnung der Jugendbibliothek war dieser Anteil auf 7 % gesunken – ein eindeutiger Beweis für die positive Wirkung der Bibliothek auf die Nachbarschaft. Und es geht nicht nur um Kriminalitätsprävention – Dritte Orte sparen auch Geld. Die Suffolk Libraries stellten fest, dass sie durch die Organisation von 90.000 kostenlosen Veranstaltungen (mit mehr als 1,3 Millionen Teilnehmenden) dem britischen Gesundheitsdienst (NHS) jährlich 280.000 Pfund ersparten. Der gesamte gesellschaftliche Wert ihrer Programme? 2 Millionen Pfund pro Jahr – das entspricht einem sozialen Nutzen von 6,07 Pfund für jeden investierten Pfund der Gemeinde. Das zeigt: Wenn Bibliotheken tief in ihrer Gemeinschaft verwurzelt sind, verbessern sie nicht nur die Lebensqualität, sie helfen Städten, besser und nachhaltiger zu funktionieren.


Eine unbestreitbare schlussfolgerung

Die Wirkung Dritter Orte ist unübersehbar. Sie verändern Leben, stärken Gemeinschaften und machen Städte lebenswerter. Doch erfolgreiche Dritte Orte sind mehr als nur ansprechendes Design – sie entstehen durch und für die Menschen, die sie nutzen. Sie fördern soziale Verbindungen, lassen neue Ideen entstehen und schaffen ein Zugehörigkeitsgefühl, das weit über ihre Wände hinausreicht.In Dritte Orte zu investieren ist kein Luxus, sondern eine Notwendigkeit für eine florierende und inklusive Gesellschaft. Je mehr Bibliotheken sowie andere kulturelle und öffentliche Organisationen sich diese bedeutende Rolle zu eigen machen, desto stärker wird sich die positive Wirkung ausbreiten: von Einzelpersonen und Organisationen über ganze Viertel bis hin zu gesamten Städten.

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