Farbe kann mehr als nur den Raum verschönern: Sie bestimmt die Atmosphäre, beeinflusst die Raumwahrnehmung und kann sogar unser Verhalten lenken. Trotzdem wird der Einsatz von Farbe in Innenräumen oft unterschätzt. Bibliotheken wählen zum Beispiel regelmäßig Weiß für die Wände — wie eine Leinwand, auf der das Interieur gut zur Geltung kommt. Doch wussten Sie, das Weiß auf uns wie eine visuelle „Bremse“ wirkt? Es zieht dadurch ungewollt Aufmerksamkeit auf sich. Wie setzt man Farbe also richtig ein?
Ein Regenbogen voller Möglichkeiten - aber wo anfangen?
Farben auszuwählen ist keine exakte Wissenschaft – es geht um Atmosphäre, Wirkung und Identität. Beginnen Sie mit einem Konzept: Wofür steht Ihre Bibliothek? Können lokale Elemente in die Farbwahl einfließen? Ein Moodboard oder eine Pinterest-Pinnwand hilft dabei, Inspirationen zu bündeln und einen stimmigen Farbplan zu entwickeln.
Achtung: Zwei schöne Einrichtungselemente können in Kombination überraschend unharmonisch wirken. Beginnen Sie deshalb mit Farben, die zu vorhandenen Elementen passen, die erhalten bleiben sollen — zum Beispiel ein Sofa. Darauf lässt sich aufbauen, indem man Nuancen wählt, die das Gesamtbild unterstützen.
Arbeiten Sie mit einem knappen Budget, möchten aber trotzdem Farbe hinzufügen? Setzen Sie auf starke Akzente. Eine kleine Wand verschwindet leicht hinter Bücherregalen, während eine durchgehender Farbanstrisch von der Wand bis zur Decke sofort Eindruck macht. Kein gutes Gespür für Farben? Online finden Sie leicht zugängliche Farbpaletten!
Das richtige Gleichgewicht finden
Notieren Sie es auf einem Klebezettel: Auffällige Farbgestaltung lebt vom Gleichgewicht. Möchten Sie Dynamik? Dann wählen Sie Kontraste. Für Ruhe setzen Sie auf Ton-in-Ton-Farben innerhalb derselben Farbfamilie und kombinieren Sie verschiedene Materialien. Feine Abstufungen einer Farbe schaffen Zusammenhalt – ohne dabei eintönig zu wirken. Es gibt keine verbotenen Farben – entscheidend ist, wie sie eingesetzt werden. Neongelbe Stühle am Lesetisch? Diese könnten zu dominant sein und die Konzentration stören.
Aber eine verspielte gelbe Lampe im Begegnungsbereich kann genau die richtige Energie bringen. Schwarz lässt Formen flach wirken und nimmt dem Raum Tiefe – was manchmal eine gute, kräftige Wahl ist. Mehr Schichtung gewünscht? Greifen Sie zu einem tiefen, dunklen Ton, der Wärme und Atmosphäre schafft, ohne zu erdrücken.
Ein Raum, der lebt
Farbe muss nicht perfekt oder nach starren Regeln eingesetzt werden. Sie sollte zur Identität der Bibliothek passen und das Besuchserlebnis bereichern. Ein farbloser Raum wirkt schnell distanziert, während eine durchdachte Mischung aus Tönen, Texturen und Materialien eine einladende und lebendige Atmosphäre schafft.
Also: Haben Sie Mut, mit Farbe zu spielen! Treffen Sie bewusste Entscheidungen, experimentieren Sie mit Kontrasten und lassen Sie Ihre Bibliothek lebendig werden.

Tipps: So wählen Sie Farben, die funktionieren
- Wände: Weiß als Grundton wirkt sicher, aber eine (dezente) Farbe lässt das Interieur besser zur Geltung kommen.
- Decken: Dunkle Decken lassen hohe Räume intimer wirken während helle Decken niedrige Räume optisch höher erscheinen lassen.
- Böden: Streichen ist nicht ideal, aber farbige Teppiche oder Läufer können Zonen markieren. Ausnahme: Ein Betonboden in einem MakerSpace kann für eine Auffrischung lackiert oder bemalt werden.
- Möbel und Accessoires: Große Möbel in neutralen Tönen sind zeitlos. Setzen Sie verspielte Akzente mit austauschbaren Accessoires wie farbigen Kissen, Vasen und Blumentöpfen.
- Muster und Prints: Geben dem Raum Charakter – ideal für die Jugendabteilung oder informelle Bereiche.


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