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Neue Perspektiven

Gedenk- und Bildungsstätte Haus der Wannsee-Konferenz

Die Bibliothek in der ersten Etage der Gedenk- und Bildungsstätte Haus der Wannsee-Konferenz trägt den Namen von Joseph Wulf, der in den 1960er-Jahren unermüdlich für ein internationales Dokumentationszentrum kämpfte. Die Eröffnung der Gedenk- und Bildungsstätte 1992 erlebte er nicht mehr. Nun ist es Zeit für eine neue erste Etage, die zum Verweilen, Vertiefen und Austauschen einlädt – als ein Ort der Begegnung, der hilft, neue Perspektiven auf die Welt zu eröffnen.

Auftraggeber
Haus der Wannsee-Konferenz

Ort
Berlin, DE

Umfang
650m²

Status
In Entwicklung

Ein neuer Schritt in die Zukunft

Die denkmalgeschützte Gedenk- und Bildungsstätte Haus der Wannsee-Konferenz (GHWK) liegt in einem Villenviertel in Berlin-Zehlendorf direkt am Wannsee. Im Januar 1942 besprachen hier im damaligen Gästehaus von SS und Polizei, fünfzehn hochrangige Vertreter der SS, der NSDAP und verschiedener Reichsministerien die Kooperation bei der geplanten Deportation und Ermordung der Jüdinnen und Juden in Europa. Heute ist dieser Ort der Bildung und der Erinnerung gewidmet – mit einer inklusiv gestalteten Dauerausstellung zur Wannsee-Konferenz im Erdgeschoss. Die Gründung der Gedenk- und Bildungsstätte war keineswegs selbstverständlich. Joseph Wulf, Ghetto-Kämpfer, Holocaust-Überlebender und Historiker, setzte sich unermüdlich für ein internationales Dokumentationszentrum im Haus der Wannsee- Konferenz ein. Die politischen Widerstände waren jedoch zu groß, die Nutzung der Villa als Schullandheim sollte noch Jahrzehnte andauern. Wulfs Name lebt weiter in der Bibliothek, sie ist eine der größten Spezialbibliotheken zu Shoah und Nationalsozialismus in Deutschland.

Die Bibliothek befindet sich derzeit auf viel zu beengtem Raum in der Südhälfte im ersten Obergeschoss der Villa. Die gegenüberliegenden bisherigen Seminarräume konnten nach der Eröffnung des neuen Seminarhauses in 2024 mit neuen Funktionen bedacht werden: Geplant sind eine Medienwerkstatt, ein Medien-Postproduktionsraum, ein neuer Arbeitsraum für die Bibliotheksmitarbeiter*innen und vielfältige digitale Medienangebote. Was bislang außerdem fehlte, war ein Ort der Reflexion. Um all diese Ebenen zu vereinen, wurde includi mit der räumlichen Neugestaltung des “New First Floor” beauftragt: Gefragt ist ein Konzept, das die Geschichte des Hauses würdigt und die historische Bedeutung des Ortes achtet.

„Die neue erste Etage wird unsere Räume am historischen Ort noch weiter fürs Publikum öffnen. Das verstehen wir in einer politisch herausfordernden Zeit als einen aktivierenden Beitrag zu einer Erinnerungskultur, die – wie die Räume – offen für alle ist, vielfältig und demokratisch.“

Deborah Hartmann
Direktorin Haus der Wannseekonferenz
How

Neue Gestaltung, neuer Inhalt

Ende 2022 reisten wir für einen intensiven fünftägigen Design-Workshop nach Berlin, um vor Ort gemeinsam mit Historiker*innen, Kurator*innen und anderen Expert*innen des Hauses eine grundlegende Neugestaltung des ersten Obergeschosses der Villa zu erarbeiten. Unsere zentralen Ziele: Wir geben der Bibliothek eine aktivere Rolle in der Mission der GHWK und sprechen mit interaktiven digitalen Angeboten neue Besucher*innen an. Diese Mission übersetzten wir in einen frischen Blick auf einen historischen Ort: Wer das Haus besucht, erfährt Neues, und selbst kleine individuelle Veränderungen können die Perspektive auf die Welt verändern.

Auf dieser Idee basiert die neue Gestaltung. Die Bibliothek wird mit ihrem XXL-Bücherregal im gesamten Flur des ersten Obergeschosses zum neuen Rückgrat dieser ersten Etage. Sie erhält viel mehr Platz und kann so ihre Schätze sichtbar und erlebbar machen. Zugleich entstehen Räume für Kontemplation, Bildung, Austausch und Debatten. Mehrere Studien werden den Prozess begleiten, etwa zur Medienvielfalt, zur Programmstruktur und zur räumlichen Integration in die neue Bibliothek.

Eine neue Dimension des Ortes

Die gewonnenen Erkenntnisse mündeten in ein übergreifendes räumliches Konzept: Es verbindet das Haus der Wannsee-Konferenz (mit dem „New First Floor“ und der Dauerausstellung im Erdgeschoss) mit dem neuen Seminarhaus, der wiedereröffneten Cafeteria im früheren Gewächshaus und dem großen Garten als „Campus“ – und dies stets mit Respekt vor der denkmalgeschützten Architektur und der Geschichte des Ortes. Von verschlossen zu einladend: Wer künftig den „New First Floor“ betritt, wird von einem XXL-Bücherregal empfangen. 

Es führt zu vielfältigen Orten der Information, der Forschung und der Begegnung und verbindet diese gleichzeitig. Individuell oder als Gruppe, hier ist beides möglich. Der neue Entwurf spiegelt die Mission der Gedenk- und Bildungsstätte wider: Der „New First Floor“ ist als einladende Ebene gedacht, auf der Besucher*innen verweilen, lernen und sich austauschen können. Der neue Ort wird dazu anregen, über aktuelle Fragen des Weltgeschehens und die Geschichte des Ortes nachzudenken. Er wird den Blick auf die Welt erweitern, geprägt von Wissen, Kontext und Reflexion.

„Mit unserem Entwurf für den New First Floor hoffen wir, dass Besucher*innen die Welt mit neuen Blicken betrachten. Deshalb haben wir uns für einen offenen, zugänglichen und informellen Ansatz entschieden."

Aat Vos
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