Erst wissen, dann umziehen
Der hannoversche Stadtteil Döhren steht vor der Aufgabe, sein Freizeitheim zu renovieren. Zusammen mit drei weiteren wichtigen städtischen Einrichtungen – Jugendzentrum, Bürgeramt und Stadtteilbibliothek -, die alle aus den 1970er Jahren stammen, bildet das Freizeitheim das soziale Rückgrat von Döhren und seiner Umgebung. Aus wirtschaftlichen Gründen schlug der Stadtrat vor, zu prüfen, ob es für die Gesellschaft sinnvoll und wünschenswert wäre, die vier Einrichtungen unter einem Dach zusammenzuführen. Die Stadt Hannover beauftragte includi mit der Durchführung einer Datenanalyse zu den Zielgruppen sowie verschiedener Workshops. Das Ziel: die soziale Infrastruktur des Stadtteils zu untersuchen und Erkenntnisse über die Bedürfnisse und Wünsche der Bürgerinnen und Bürger zu gewinnen. Schließlich würde der neue inklusive Ort Auswirkungen auf den gesamten Stadtteil und darüber hinaus haben.
Sammeln von Daten
Integratives Engagement
1,2,3 Recherchephasen
Wir wählten einen ganzheitlichen Ansatz, indem wir quantitative und qualitative Datenerhebungsmethoden in einem dreistufigen Forschungsprozess einsetzten. Wie ein Trichter führte uns unser Ansatz von allgemeineren zu immer spezifischeren Faktoren, von der Beobachtung der lokalen Situation zu einer präzisen Definition von Zweck und Versprechen des neuen Stadtteilzentrums. In der ersten Phase führten wir eine gründliche Datenerhebung zu den sozialen, geografischen und wirtschaftlichen Strukturen des Stadtteils Döhren durch. In der zweiten Phase näherten wir uns den Nutzern, unter anderem mit Straßeninterviews, interaktiven Workshops und dem includi Kartenspiel für Brainstorming.
Basierend auf den ersten Ergebnissen schufen wir einen Rahmen, um in den nächsten Schritten tiefer in die Materie einzutauchen und führten mehrere umfassende Live-Sessions – ein Programm mit offenen Fragen und Diskussionen – durch, um neue Einsichten zu gewinnen und bisherige Erkenntnisse zu validieren. Die Erkenntnisse aus den ersten beiden Phasen bildeten die Grundlage für den letzten Schritt: einen dreitägigen Workshop mit unserem Team und Mitarbeitern der Stadt Hannover, um die Frage nach dem WHY (des Warum) zu diskutieren, der Grundlage für den nachhaltigen Erfolg all unserer Maßnahmen.
Grundbedürfnisse nach oben
Unsere Studie stellt eine wichtige Ausgangsbasis für weitere Analysen und Projektplanungen dar. Die Auswertung der Daten hat vor allem wichtige soziokulturelle Erkenntnisse zutage gefördert, die sehr gut geeignet sind, die Notwendigkeit solcher Projekte zu begründen. Insgesamt bieten die Ergebnisse der Studie tiefe Einblicke in die wesentlichen Bedürfnisse der Bürger*innen und Nutzer*innen an das zukünftige Stadtteilzentrum mit funktionalen, sozialen, technischen, räumlichen und programmatischen Aspekten. Der Wert unserer Studienergebnisse für die Stadt Hannover liegt auf der Hand: Auch ein Stadtteilzentrum, das möglichst vielen Menschen zur Verfügung steht und von ihnen genutzt wird, muss nicht unbedingt ein “Alleskönner” sein. Vielmehr ist es wichtig, die grundlegenden Wünsche und Bedürfnisse der Menschen zu berücksichtigen. Und genau das erwarten letztlich auch die Bürger*innen, die sich an partizipativen Prozessen beteiligen.
Fortsetzung folgt!