Vom Einkaufszentrum zum HuB
Kerkrade wollte sein Stadtzentrum beleben, indem es ein ehemaliges Einkaufszentrum in eine neue Bibliothek verwandelte. Das Einkaufszentrum war mit einem größtenteils leeren Theaterfoyer verbunden. Der Wunsch nach einer lebendigeren Stadt und der viele ungenutzte Raum bedeuteten nur eins: Es war an der Zeit, diese physischen Barrieren zu durchbrechen und damit letztendlich auch die sozialen Barrieren zu überwinden. Zunächst wurde das Projekt von der Bibliothek in Auftrag gegeben. Es folgten dann die Gemeinde und andere Parteien, einschließlich des Theaters, die sich ebenfalls beteiligen wollten. Mehrere Organisationen schlossen sich zusammen, um das Stadtzentrum wiederzubeleben und diesen ungenutzten Raum zu einem Treffpunkt, sprich Hub, zu machen.
Vereinfachung des Zugangs
Ästhetische Brillanz
Alle treffen sich im Foyer
Die Parteien wollten der Gemeinschaft einen lebendigen und inklusiven Raum bieten. Daher mussten wir die Kluft zwischen kulturellem Engagement und sozialer Integration überbrücken. Um soziale Innovation und Inklusivität zu fördern, mussten die Bibliothek, das Theater und die Gemeinde eng zusammenarbeiten. Das Gebäudeinnere wurde so konzipiert, dass es das gesamte kulturelle Angebot beherbergt, einschließlich Bibliothek, Theaterfoyer, Büros, kreative Räume und eine multifunktionale Halle. Früher waren Bibliothek und Theater durch eine Wand getrennt, jetzt sind sie in einem einzigen Raum mit einer Fläche von 5.000 m2 integriert. Unsere Veränderung hat mehr Raum, Licht und ein neues Konzept für das Foyer geschaffen, welches sich in einen gemeinsamen, multifunktionalen Bereich fürs Arbeiten, Studieren und Geselligkeit verwandelt hat.
Eine kreative Anspielung auf die Vergangenheit
Der Eyecatcher dieses Raumes befindet sich im Foyer: Die Theatertreppe ist mit einem wunderschönen Handlauf und einem rötlich-pinken Teppich ausgestattet. Die Bibliothek ist buchstäblich und figurativ durch das Gebäude gewoben. Vom Eingang bis zur Kinderabteilung sind die verschiedenen Räume kontinuierlich durch ein langes Bücherregal miteinander verbunden. Wie auch im Rest des Gebäudes finden sich in den Bibliotheksabschnitten subtile Hinweise auf die Geschichte des Kohlebergbaus in der Region. Zum Beispiel dienen maßgeschneiderte Kohlebergbaulifte als Lesehütten und ein alter Hanomag-Truck eignet sich perfekt als Empfangsbereich für Gruppen.
Mit einer Anspielung auf die Vergangenheit vermitteln wir den Einwohner*innen vor Ort ein Gefühl für die Identität und Verbundenheit mit der Geschichte ihrer Stadt. Kerkrade ist ein typischer Fall von Hybridisierung, indem mehrere öffentliche Programme miteinander vernetzt werden. Eine breite Palette von Angeboten heißt nun Bürger*innen jeden Alters willkommen, während gleichzeitig etwas vom Charakter der Stadt bewahrt wird. Verschiedene Funktionen zu kombinieren kann herausfordernd sein, aber das Ergebnis dieser einzigartigen Synergie in Aktion zu erleben war den Aufwand wert!