Attraktiver und integrativer werden
Die ursprüngliche Idee war es, einen nicht-kommerziellen Ort zu schaffen, der auch internationale Besucher*innen einlädt und den Ton angibt, damit sich Menschen treffen, Informationen finden und Wissen austauschen können. Alle Altersgruppen, von Kindern bis hin zu älteren Menschen, sollten untergebracht werden. Schließlich sollten alle Besucher*innen die gleichen Möglichkeiten haben, um zu arbeiten, zu lesen, zu lernen, zu spielen oder sich einfach zu treffen. Der ursprüngliche Plan sah die soziale Integration der jüngeren Besucher*innen vor, indem der Jugendabteilung der Bibliothek eine Gaming-Station hinzugefügt wurde. Diese Pläne erwiesen sich jedoch als zu bescheiden für die Stadtteilbibliothek in Kalk.
Der Stolz des Viertels
Interaktive "Wand"
Design Thinking wird zum Kinderspiel
Nachdem wir einen Workshop veranstaltet, mit dem Team vor Ort gearbeitet und mit den Beteiligten gesprochen hatten, wurde klar, dass Kalk für eine größere Veränderung als nur eine Gaming-Station bereit war. Wir, zusammen mit Julia Bergmann, setzten daher Design Thinking-Methoden ein, um die gesamte Bibliothek neu zu gestalten. Aber wie kann Design Thinking zu einer sozialen Gesellschaft führen? Ein integrierter Ansatz, der die Bürger*innen einbezieht, war die Antwort. Dank der Zusammenarbeit mit den Kalker Bürger*innen wurden Nutzerumfragen durchgeführt, damit sich die neue Bibliothek perfekt in die Gesellschaft einfügt. Alle Beteiligten teilten die Vision eines dritten Ortes, auf den der gesamte Stadtteil stolz sein kann und den sie ihr zweites Zuhause nennen können. Diese Möglichkeit, den Wandel voranzutreiben, beweist, dass eine gute Geschichte die Fähigkeit besitzt, Menschen zu begeistern und zu motivieren.
Lokales Wohnzimmer mit technischem Anspruch
Die Offenheit für andere Sprachen, verschiedene Altersgruppen und Kulturen spiegelt sich in der Einrichtung der Bibliothek wider. Sie bietet eine mehrsprachige Medienauswahl, seniorengerechte Möbel, einen Kinderspielplatz und eine ganze Etage, auf der sich die Generation Z willkommen fühlt, um diese Abteilung für sich zu beanspruchen. Kalk, der am stärksten von Migranten bevölkerte Stadtteil Kölns, ist mit einer Ungleichheit konfrontiert, die auf ungleichen Chancen beruht. Heute beherbergt er eine der innovativsten Bibliotheken Deutschlands mit einem einzigartigen Digitecture-Projekt der Bremer Künstlergruppe Urbanscreen.
Diese Installation ermöglicht es Kindern und Jugendlichen, mit lokalen Künstler*innen zusammenzuarbeiten und mit großformatigen digitalen Kunstwerken zu experimentieren. Die Stadtteilbibliothek Kalk wurde in ein lokales Wohnzimmer mit technologischem Anspruch verwandelt und fördert den Stolz und die Identität der Gesellschaft.